Jüdinnen & Juden

Bereits um die Mitte des 14. Jahrunderts siedelten sich jüdische Familien in Buchen und in Bödigheim an.

In Hainstadt und Eberstadt enstanden im 16. bzw. 17. Jahrhundert ebenfalls jüdische Gemeinden. Ihre zahlenmässige Blüte fiel in die Mitte des 19. Jahrhunderts, danach sank die Zahl der Mitglieder durch Abwanderung in die Großstädte und Emigration stetig.

Für die 1933 noch vor Ort lebenden Jüdinnen und Juden wurden systematische Ausgrenzung, Boykott-Maßnahmen gegen ihre Geschäfte und immer wiederkehrende, eruptive Gewaltaktionen schnell zum Alltag. Der vorläufige, negative Höhepunkt antijüdischer Maßnahmen waren die Novemberpogrome 1938. Neben der Beschädigung der Synagogen und die Misshandlung von einzelnen Personen wurde in Eberstadt die Witwe Susanna Stern ermordet. Die Deportation der letzten Jüdinnen und Juden im Zuge der Wagner-Bürckel-Aktion im Oktober 1940 nach Gurs beendete die lange Geschichte des jüdischen Lebens in der Buchener Region.

Bisher konnten 69 jüdische Personen aus Buchen oder den heutigen Stadtteilen Bödigheim, Eberstadt und Hainstadt ermittelt werden, die durch die nationalsozialistische Verfolgung ums Leben kamen.

 

Opfergruppe Jüdinnen und Juden

Marie Wolf (Buchen)

Marie Wolf

Buchen

geb. 6. Sept. 1899 in Buchen,
ermordet 19. Juli 1942 in Auschwitz-Birkenau

Susanna Stern (Eberstadt)

Susanna Stern

Eberstadt

geb. 13. April 1857 in Albisheim,
ermordet 10. November 1938 in Eberstadt

Max Neumann im Jahr 1931. (Repro: Max Neumann)

Max Neumann

Bödigheim

geb. 21. April 1901 in Bad Ems,
ermordet 1942 in Auschwitz-Birkenau

Rosa Marx um 1930. (Bezirksmuseum Buchen, Bildarchiv Karl Weiß)

Rosa Neumann

Bödigheim

geb. 19. Juni 1899 in Bödigheim,
ermordet 1942 in Auschwitz-Birkenau

Heimatdichter Jakob Mayer, Bild: Karl Weiß

Jacob Mayer

Buchen

geb. 5. Jan. 1866 in Buchen,
suizidiert 11. Juni 1939 ebenda.