Sinti

Seit rund 600 Jahren leben Sinti als Minderheit in Mitteleuropa. Sie bilden eine Untergruppe der Roma und haben eine eigene Sprache und Kultur.

Von der Mehrheitsbevölkerung wurden sie – gemeinsam mit den Roma und Jenischen – als "Zigeuner" bezeichnet, erfuhren immer wieder Diskriminierung und Verfolgung. Der Begriff "Zigeuner" wurde früher üblicherweise von der Bevölkerung und den Behörden verwendet, stellt jedoch eine abwertende Bezeichnung dar und dient bis heute als Schimpfwort, weshalb er von den Betroffenen als Selbstbezeichnung abgelehnt wird.

Ihre Existenzgrundlage fanden Sinti in Wanderberufen und in einer nichtsesshaften Lebensweise. Auf ihren Reisen kamen sie auch in die ländliche Region um Buchen, lagerten dort für eine gewisse Zeit und zogen dann weiter.

Im Nationalsozialismus wurden Sinti ebenfalls systematisch verfolgt und ermordet. Bisher sind 3 männliche, in Buchen geborene Sinti bekannt, die in Konzentrationslagern ums Leben kamen.

 

Opfergruppe der Sinti

Franz Reinhardt in den 1930er Jahren. (Repro: Bezirksmuseum Buchen, Bildarchiv Karl Weiß)

Franz Reinhardt

Buchen

geb. 6. Feb. 1891 in Buchen,
gestorben 8. März 1940 in Buchenwald